Die spannenden Lebensstationen Cassians:
Er war an der Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert seiner Sehnsucht gefolgt, um aus seiner Heimat, heute Rumänien, auszuziehen und nach einer Station in Bethlehem, wo er das Mönchtum kennen lernte, mit hunderten von Wüsten-Vätern und Müttern die Herausforderungen der unwirtlichen Wüste Ägyptens als persönlichen Weg zur Vollkommenheit anzunehmen. Mittels von Askese und Annahme und Bewältigung der geistlichen Herausforderungen galt es, sich christusförmig gestalten zu lassen.
Diese Geistlichen der ägyptischen Wüste, mit den Siedlungsgebieten Sketis und Kellis, wurden dann in Folge theologischer Streitereien nach 400 aus der Wüste vertrieben. Diese Blütezeit der Urformen christlichen Mönchtums („Koinobitentum“) wurde also mehr oder weniger gewaltsam beendet. Cassian zog es nach Konstantinopel, wo er Johannes Chrysostomos diente und sein begeisterter Schüler wurde. Als dieser am Kaiserhofe in Ungnade fiel, trieb es ihn zu dessen Verteidigung weiter nach Rom, um sich beim Papst für ihn zu verwenden. Dies gelang auch. Später reiste er eben weiter nach Marseille, um sich dort endgültig niederzulassen.